Griebler, Robert; Straßmayr, Christa; Dietscher, Christina; Flaschberger, Edith; Nowak, Peter (2021): Bereitschaft zur Corona-Schutzimpfung und Gesundheitskompetenz. ÖPGK-Factsheet. Version 02/2021. Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK), Wien.
Full text not available from this repository.Abstract
Die im ersten Quartal 2020 von der WHO ausgerufene Corona-Pandemie stellt große Herausforderungen an die öffentliche Gesundheit. Um die Übertragungsketten dieser Infektions-Erkrankung zu unterbrechen, ist die Mitwirkung der Bevölkerung unverzichtbar. Die Entscheidungen, die Menschen auf Basis ihrer Gesundheitskompetenz treffen, beeinflussen nicht nur ihr eigenes Infektions- und Erkrankungsrisiko, sondern auch das Risiko ihrer Mitmenschen. Daher ist es essenziell, dass Menschen die Situation ausreichend verstehen und ausreichend motiviert sind, verantwortungsvolle Entscheidungen für sich und andere zu treffen. Neben der Entscheidung einen Mund-Nasen-Schutz zu verwenden, ausreichend Abstand zu halten und die Hygieneregeln zu befolgen, gilt die Entscheidung, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, als wesentlich, um die Corona-Pandemie mittelfristig eindämmen zu können. In der österreichischen Bevölkerung ist eine deutliche Polarisierung in puncto Corona-Schutzimpfung erkennbar (hohe Zustimmung bei einem Teil der Bevölkerung bei gleichzeitig hoher Ablehnung bei einem anderen Teil der Bevölkerung). Die Bereitschaft sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen ist in der Bevölkerung ungleich verteilt, mit einer höheren Impfbereitschaft bei Männern, Personen ab 60 Jahren, Menschen mit Matura oder einem höheren Bildungsabschluss und Menschen mit chronischen Erkrankungen und Gesundheitsproblemen. Wesentliche Faktoren, die zur Impfbereitschaft beitragen sind eine hohe Gesundheitskompetenz in puncto Impfentscheidungen, eine positive allgemeine Einstellung zum Thema Impfen, das allgemeine Impfwissen und die Einschätzung des Risikos, an Krankheiten zu erkranken, wenn man dagegen nicht geimpft ist. Im Durchschnitt schätzt jede(r) Fünfte in Österreich das Informationsmanagement in Sachen Impfungen (Informationen finden, verstehen, beurteilen, anwenden) als „(sehr) schwierig“ ein. Insbesondere das Beurteilen von Impfinformationen stellt eine große Herausforderung dar.
Für das Thema Impfen zeigt die Gesundheitskompetenzforschung, dass leicht zugängliche, gut verständliche, vertrauenswürdige, d. h. transparente, faktenbasierte und alltagsnahe Informationen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz in Sachen Impfentscheidungen beitragen können. Die Vertrauenswürdigkeit und auch Anwendbarkeit von Impfinformationen wird insbesondere durch die Einbindung der Nutzergruppen in die Erstellung der Informationsmaterialien und -kampagnen unterstützt.
Item Type: | Monograph (Other) |
---|---|
Subjects: | OEBIG > Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem |
Date Deposited: | 26 Mar 2021 07:34 |
Last Modified: | 16 Feb 2022 14:53 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/1726 |